Frank-Ulrich Montgomery: Ärzte sollten mehr Dolmetscher bekommen
„Ich verstehe (Dich) nicht! Konfliktfelder im interkulturellen Arzt-Patienten-Verhältnis“ – so der Titel der Podiumsdiskussion Hamburger Ärztekammer, auf der SprInt-Partner Niels Jens Albrecht am 8. Mai 2014 auftrat. Der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. med. Frank Ulrich Montgomery, diskutierte mit Herrn Albrecht und anderen Gästen über die interkulturelle Kommunikation zwischen Arzt und Patient.
Die Welt und das Hamburger Abendblatt berichteten.
Laut Herrn Montgomery verunsichern sprachliche und kulturelle Probleme sowohl Ärzte als auch Patienten mit Migrationshintergrund. Verwandte als Dolmetscher zu nutzen sei keine angemessen Lösung, denn: „Woher wissen wir, dass die Übersetzung auch im Detail richtig ist“? Der Einsatz von professionellen Dolmetschern (wie z.B. Sprach- und Integrationsmittler, Anm. d. Redaktion dieser Website) könnte dieses Problem lösen, so Montgomery.
Unklar bleibt bisher, wer die Dolmetschereinsätze bezahlt. Dabei sei die Finanzierung „für eine Stadt wie Hamburg ein Klacks, auch für das Gesundheitssystem sind sie ein Klacks“, so Niels-Jens Albrecht, Prüfer im SprInt-Netzwerk und Leiter der Arbeitsgruppe Migration und Gesundheit am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE).
Für die Hamburger Gynäkologin Dr. Emine Çetin ist eine unbeschränkte Verständigung nicht nur fachlich, sondern auch ethisch geboten: „Es ist unsere Verpflichtung, Patienten aufzuklären.“ Neben Sprachbarrieren ist in der Arzt-Patient Kommunikation laut Frau Çetin auch die Berücksichtigung des kulturellen Hintergrundes von Bedeutung.
Für mehr Information können Sie die Zeitungsartikel hier aufrufen.
Die Welt: Ärzte fordern Dolmetscher für bessere Versorgung
Hamburger Ärzteblatt: „Wir brauchen Brücken“ Hamburger Abendblatt: Ärzte fordern mehr Dolmetscher für bessere Versorgung